Das Schicksal liegt in der rechten Gashand
Über ihre Motorradtour auf die höchsten Pässe der Welt haben Clemens Schelhas und Frank Rost in der Winterausstellung der Grevenbroicher Oldtimerfreunde mit Wort und Bild berichtet. Vor etwa 40 Zuhörerinnen und Zuhörern nicht nur aus dem Kreis der Oldtimerfreunde erzählten sie eindrucksvoll von ihren Erlebnissen auf dem „Dach der Welt“ . Im indischen Ladakh, das zum Himalaya-Gebirge gehört, fuhren sie bis auf eine Höhe von 5600 Metern, wo die Luft schon mal dünn werden kann. Sie erklommen den Khardung La, einen der höchsten befahrbaren Gebirgspässe der Erde. Und das mit Motorrädern der Marke Royal Enfield, die sie sich vor Ort gemietet hatten. Dieser Motorrad-Typ wird seit 1949 nahezu unverändert gebaut, wie Frank Rost berichtete, zunächst in Großbritannien (erste Maschine überhaupt im Jahr 1901) und seit 1953 im indischen Madras. Ihre lange Historie ist mit der des VW-Käfers vergleichbar. Clemens Schelhas besitzt ein solches Motorrad, das er sich 2017 neu kaufte, sozusagen fürs Herz, wie er berichtete. Es war natürlich in der Coens-Galerie zugegen und konnte von den Besuchern bewundert werden.
Dass die Straßen in diesem Teil der Welt nicht immer unseren mitteleuropäischen Vorstellungen entsprechen, war eindrucksvoll auf den Fotos zu sehen. Ihre Befahrung erfordert höchste Konzentration und im wahrsten Sinne des Wortes Er-Fahrung, denn das Schicksal des Fahrers liegt in seiner rechten Gashand, wie Clemens Schelhas es treffend beschrieb. So eindrucksvoll wie die Tour selbst, waren die Erlebnisse der beiden Biker mit Land und Leuten. Sehr beeindruckend für die beiden waren die Menschen hoch oben im Bergland, die sich mit ihrer äußerst kargen Lebensweise arrangieren, anstatt in niederen Gefilden einen höheren Lebensstandard zu genießen, wie Clemens Schelhas berichtete. Wozu auch die Freundlichkeit gegenüber den touristischen Besuchern beigetragen hat.
Fazit: Ein interessanter Vortrag mit faszinierenden Einblicken, der – wenn auch auf einem niedrigeren Level – Lust auf die kommende Oldtimersaison macht.
Martin Zabel



